Two Letters from Crimea - Live at St.Peter, Frankfurt, April 2014
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Michael Brückner |
keyboards,electronics |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
The black sea part 1
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8.38
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2. |
The black sea part 2
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10.54
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3. |
The first Letter
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12.25
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4. |
Odenwald
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8.08
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5. |
The Last Letter
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14.58
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6. |
Peter (part 1)
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6.10
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7. |
Peter (part 2)
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7.45
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8. |
The Haven of Peace
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9.45
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Gesamtlaufzeit | 78:43 |
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Disc 2 |
1. |
In that first Light (Opening Improvistation)
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24.04
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2. |
(No) Saints
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31.33
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3. |
Waiting Here, I remember the Bells...
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20.29
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Gesamtlaufzeit | 76:06 |
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Rezensionen
Der Titel des Konzertalbums "Two letters from Crimea" ("Zwei Briefe von der Krim") bezieht sich nicht auf die aktuelle politische Situation auf dieser Halbinsel, sondern auf die Tatsache, dass der Großvater von Michael Brückner während des zweiten Weltkrieges von dort zwei Briefe an seine Familie schickte. Diese Briefe waren auch das letzte Lebenszeichen des Großvaters.
Der Großvater hieß mit dem Vornamen Peter. Wie es der Zufall - oder andere Mächte - wollte, bekam Michael Brückner viele Jahre später die Einladung in einer ehemaligen Kirche namens St.Peter zu spielen. Deshalb hat der Musiker diesen Auftritt und die dadurch entstandene CD seinem Großvater gewidmet.
Derartige Zufälle in Verbindung mit dem zweiten Weltkrieg sind natürlich gut geeignet bei kreativen und tiefgründig denkenden Menschen als Inspiration zu dienen. Vielleicht lässt sich so mein Eindruck zu erklären, dass die Musik auf "Two letters from Crimea" zwischen düster, symphonisch und fast schon sakral ausgefallen ist.
Ein Beispiel: "The First Letter" birgt durch die finsteren Dark Ambient-Collagen die Gefahr Gänsehaut zu erzeugen. Je nach Einstellung und Musikgeschmack entweder im positiven, oder im negativen Sinne.
Neben vergleichsweise kurzen Experimenten in der Art von Dark Ambient hat das Album überwiegend symphonische Flächen zu bieten die nicht selten von einfachen, repetitiven Motiven durchzogen sind. Prägnante Rhythmen erklingen nur selten. Selbst in den nicht betont finsteren Momenten werde ich den Eindruck nicht los, dass "Two letters from Crimea" eher als Reflexionen zu den traurigen Seiten des Lebens entstanden sein könnte. Die Melancholie und die grüblerische Stimmung dürfen also als roter Faden des Albums angesehen werden.
In "Peter (Part 2)" ist es beispielsweise eine seltene Verbindung von lässig-schleppenden Rhythmen und dissonanten Soundscapes, die einen aufhorchen lässt. "The Haven of Peace" wird von ambientartigen Pianoparts eröffnet, die später leichtfüßigen Sequencermotiven weichen. Das letzte Stück der ersten CD deutet also Leichtigkeit und Erlösung an, im klaren Kontrast zum Rest der CD.
"In that first Light", die das Konzert (und die zweite CD) eröffnende Improvisation, zeigt Brückner mal wieder von einer feierlich-meditativen, symphonischen Seite. Bei den beiden Bonus Tracks handelt es sich um die Spuren, die für das Konzert aus Zeitgründen nicht verwendet werden konnten. "(No) Saints" und "Waiting here..." basieren in erster Linie auf kreativ und lebhaft ausgefallenen Sequencermotiven.
Aus irgendeinem Grund habe ich eine ausgeprägte Schwäche für die düsteren elektronischen Alben. Wem es ähnlich geht, der sollte die erste CD von "Two letters from Crimea" nicht verpassen. Die zweite CD werden viele Sympathisanten der elektronischen Musik auch hörenswert finden.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
31.1.2015 |
Letzte Änderung: |
31.1.2015 |
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