Der Harms – Kosmische Kiffermusik Vol. 1 Der Musiker Hauke Harms erfüllte sich im letzten Jahr mit „Neun schöne Lieder“ den Traum eines Soloalbums. Zuvor hatte er schon das Album „Fingerhut“ zusammen mit Axel Ermes als Ermes/Harms veröffentlicht und war Gründungsmitglied und treibende Kraft hinter der Kultband Girls Under Glass. Am 18.11.2022 erscheint nun bereits sein zweites Solowerk unter dem Titel „Kosmische Kiffermusik Vol. 1“. |
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Die
CD erscheint in einem sechsseitigen Papersleeve und enthält sieben
Elektroniktracks, die in 2021 und 2022 - wie Hauke Harms im Innenteil
schreibt - vorwiegend nachts entstanden. Das
Album beginnt mit dem 8:46minütigen „Ein Baum (I See Tree)“. Hier
kommen die Freunde Sequenzer orientierter Musik auf ihre Kosten, denn der
Track wird von einem durchgehenden Sequenzerrhythmus getragen. Das erinnert
mich ein wenig an die Produktionen von Eberhard Schoener. Auf monotone,
repetitive Rhythmusstrukturen setzt Harms dann sich leicht verändernde
Harmonien. Stilistisch weist dies darüber hinaus auf die „Berliner
Schule“ und im Speziellen auf die Musik von Klaus Schulze hin. Dem
folgt dann das 3:57minütige „Tanz Schmetterling Tanz“. Vibrierende
Streichersounds eröffnen das Stück, das atmosphärisch wirkt und erneut
einen Hauch „Berliner Schule“ á la Schulze verströmt. Ein sanft
schwebender Track mit hypnotischer Wirkung. 8:26
Minuten ist dann „Eine Flöten Melodei“ lang. Hier kommen dann auch flötenartige
Klänge zu einem sanften Beat auf. Das wirkt zunächst aber recht nebulös
uns mysteriös und hat etwas vom Krautrock der 70’er Jahre. Nach gut
anderthalb Minuten kommen dann neue elektronische Sounds auf, die dem Ganzen
einen fetten Klang bescheren und ein wenig in die niederländische Spielart
der Elektronik weisen. Mit
2:53 Minuten Spielzeit ist „Liebliches Summen im Walde“ der kürzeste
Track auf dem Album. Hier erzeugt Harms dann auch nur elektronische
Stimmungsbilder, die aus einem Grundsummen bestehen und auf die er dann
einige Klangtupfer setzt. Da passt der Titel recht gut. Harmonischer geht es
dann im 6:21minütigen „Schwanentanz“ weiter, das durch unwiderstehliche
Klangfarben und Synth- bzw. Drumrhythmen besticht. Ein absolut hypnotischer
Track. Davon wird man high, auch ohne zu dabei zu kiffen. Das
10:46minütige „Kosmische Weite“ ist der längste Track und zugleich das
Highlight des Albums. Hier kommen Sounds und Rhythmusmuster auf, die an den
Aachener Robert Schroeder erinnern und diese mit der „Eindhovener
Schule“ vereinen. Den Abschluss bildet dann das 6:08minütige
„Ausklang“, bei dem Klänge der Düsseldorfer Elektronikszene eine Rolle
spielen. Sowohl Kraftwerk, als auch Bands wie Neu! oder La Düsseldorf
kommen einem hier in den Sinn. Bei
aller Referenzen, die sich in den Stücken finden sei aber gesagt, dass hier
kein Nachahmer am Werk war, sondern Harms eigene, neue Musik mit
unterschiedlichen Stilistiken entworfen hat. „Kosmische
Kiffermusik Vol. 1“ lässt darauf hoffen, dass dieses Album der Beginn
einer länger andauernden Reihe von Hauke Harms ist, der als DerHarms
firmiert. Harms hat die elektronische Musik unterschiedlichster bekannter
Acts aufgenommen und sie in sein ganz eigenes Gewand gekleidet. Eine
hypnotische Reise, die ohne Kiffen auskommt. Stephan Schelle, Dezember 2022 |
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